Notfallmedizin Ludwigsburg

Zusatzweiterbildung Notfallmedizin

Der Weg zur Notärztin / zum Notarzt

​In unserer Klinik haben wir die Ärztinnen und Ärzte von Beginn Ihrer Tätigkeit an auch in Bezug auf die Notfallmedizin im Auge. In der Anästhesie durchlaufen Sie einen strukturierten Ausbildungsprozess zur Fachärztin / zum Facharzt. Die Notfallmedizin ist Teil dieser Ausbildung und die notfallmedizinische Tätigkeit in unserer Klinik sehr vielfältig.

Als Berufsanfänger in der Anästhesie wird man in der Regel die ersten beiden Jahre überwiegend im OP eingeteilt und durch alle Fachabteilungen rotieren. In Bezug auf den Notarztdienst werden hierbei wichtige Kenntnisse zum Thema Atemweg, Narkoseeinleitung, Umgang mit Medikamenten, Monitoring und Umgang mit speziellen Patientengruppen wie Kindern oder älteren Menschen erlangt. Zudem kann man erfahrene KollegInnen begleiten, wenn Patienten im Schockraum oder der Notaufnahme entgegengenommen werden.

Am Ende des zweiten Jahres ist ein sinnvoller Zeitpunkt den Kurs zum Erwerb der Zusatzweiterbildung Notfallmedizin, meist einfach „Notarztkurs“ genannt, zu absolvieren.
Nach Abschluss kann begonnen werden, die 50 Einsatzfahrten zu sammeln, bzw. sich für einen Simulationskurs anzumelden.

Im dritten Jahr rotiert man auf die interdisziplinäre Intensivstation und wird nach einer Einarbeitungsphase für 6 Monate am Stück im Schichtdienst eingeteilt. Hier lernt man viele intensivmedizinische Krankheitsbilder kennen und erwirbt die Kenntnisse für eine adäquate Therapie z.B. von Patienten mit ARDS, internistischen Notfällen, Z.n. Polytrauma oder auch einem erhöhten ICP. Der Umgang mit Katecholaminen und anderen wichtigen Medikamenten der Intensivmedizin, sowie das Monitoring und Lagern von kritisch kranken Patienten gehören auch zu den täglichen Aufgaben auf der Intensivstation.

Die Intensivzeit bleibt nach unserer Ansicht ein elementar wichtiger Bestandteil der Ausbildung für den Notfallmediziner. Seit 2020 müssen Anästhesisten für die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin jedoch keine 6 Monate Intensivmedizin mehr vorweisen. Der Ablauf der Ausbildung in Ludwigsburg mit der Intensivzeit im dritten Jahr ist so gestaltet, dass auch der Anästhesist die Intensiv-Erfahrung erlangt und dann zeitnah danach den „Notarzt-Schein“ bekommen kann.

Nach dem Notarztkurs und vor oder während der Intensivzeit kann man seine Ausbildungsfahrten sammeln und den NA-SIM 25 Kurs absolvieren. Danach ist es möglich sich für die Prüfung bei der Landesärztekammer anzumelden. Bis zum Ende der Intensivzeit hat man dann in der Regel schon einen Prüfungstermin oder sogar die Prüfung für die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin absolviert und es kann losgehen.

Der beschriebene Ausbildungsweg wird bei uns durch ein eigens erstelltes Buch begleitet, das alle wichtigen Informationen vom Beginn der Ausbildung bis zur Tätigkeit als Notfallmediziner beinhaltet. Vor dem ersten Dienst gibt es noch mal eine ausführliche Einweisung durch ein Team-Mitglied der Sektion Präklinische Notfallmedizin in das Fahrzeug, die medizinisch technischen Geräte und die Infrastruktur in unserem Landkreis.

Die Kosten für diese fundierte Ausbildung werden in den Kliniken der RKH komplett vom Arbeitgeber übernommen.

Zeitstrahl Ausbildungsablauf Zusatzweiterbildung Notfallmedizin in der Anästhesie Ludwigsburg

Ausbildungsablauf Zusatzweiterbildung Notfallmedizin in der Anästhesie Ludwigsburg

Notärztin / Notarzt und dann? Wie geht es weiter in der Notfallmedizin?

Wenn man einmal die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin erlangt hat, gibt es in Baden-Württmberg keine Verpflichtung sich regelmäßig notfallmedizinisch fortzubilden oder in irgend einer Form seine Qualifikation zu bestätigen (Stand 2022). 

Um die Qualität hoch zu halten, bieten wir monatliche Fortbildungen und einen jährlichen großen Tag der Notfallmedizin an. Wir empfehlen unseren Notärztinnen und Notärzten zudem den im Rahmen des Notarztkurses erlangten ALS-Provider nach den Vorgaben der ERC aufrecht zu erhalten und durch einen Trauma- und einen Kindernotfallkurs zu ergänzen.

Definition nach WBO 2020
LÄK Baden-Württemberg

Die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin umfasst die Erkennung drohender oder eingetretener Notfallsituationen und die Behandlung von Notfällen sowie die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung akut bedrohter Vitalfunktionen.

Mindestanforderungen
gemäß § 11 MWBO

  • 24 Monate Weiterbildung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung im
    stationären Bereich unter Befugnis an Weiterbildungsstätten, davon
    • 6 Monate in der Intensivmedizin oder in Anästhesiologie

und zusätzlich

  • 80 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in allgemeiner und spezieller
    Notfallbehandlung

und anschließend

  • 50 Notarzteinsätze im öffentlichen Rettungsdienst (Notarzteinsatzfahrzeug oder
    Rettungshubschrauber) unter Anleitung einer/eines verantwortlichen Notärztin/Notarztes
  • davon können bis zu 25 Einsätze im Rahmen eines standardisierten Simulationskurses
    erfolgen

Quelle: Landesärztekammer Baden-Württemberg

Der weitere Weg – Intensivtransport

Nach ausreichender Erfahrung im Notarztdienst, weiteren 6 Monaten Rotation auf unsere Intensivstation und Erreichen der Facharztreife, kann man in unserer Klinik eine Tätigkeit auf dem Intensivtransportwagen (ITW) aufnehmen. Zuvor ist ein Intensivtransportkurs nach DIVI-Vorgaben nötig. Dieser dauert 3 Tage und wird, wie auch der Notarztkurs, jährlich an unseren RKH-Simulationszentrum angeboten. Sind die Vorrussetzungen erfüllt, folgt noch eine ausführliche Einweisung auf das Fahrzeug und die medizinisch-technischen Geräte des ITW durch die ärztliche Leitung.

Die zusätzliche Erfahrung im Notarztdienst und Intensivbereich ist essentiell, um Intensivpatienten sicher transportieren zu können. Es handelt sich häufig um schwerstkranke Patienten, die bereits auf einer Intensivstation liegen und z.B. in ein Zentrum für spezielle Erkrankungen verlegt werden müssen. Gute Planung, eng abgestimmte Zusammenarbeit im Team und der sichere Umgang mit intensivmedizinischen Geräten ist eine Grundvorraussetzung für die Tätigkeit auf dem ITW. Der Kurs nach DIVI-Vorgaben bereitet zusätzlich auf diese spezielle Tätigkeit in der Notfallmedizin vor.

Mehr Informationen zum Intensivtransportwagen finden Sie hier bei uns auf der Website

Die Erfahrensten – Tätigkeit in der Luftrettung

Die Sektion präklinische Notfallmedizin in Ludwigsburg, stellt auch die ärztliche Besetzung des Rettungshubschraubers Christoph 51 sicher. Hier kommen unsere erfahrensten Notärztinnen und Notärzte zum Einsatz.

Vorraussetzung sind neben langjähriger Erfahrung im bodengebundenen Notarztdienst und Tätigkeit auf dem ITW, der Facharzt für Anästhesie und die Zusatzweiterbildung spezielle Intensivmedizin. Zudem durchlaufen die Notärztinnen und Notärzte ein Assessement für die persönliche Eignung. ALS-Provider und Traumakurs sind darüber hinaus ebenfalls notwendig.

Mehr Informationen über den Rettungshubschrauber finden Sie hier bei uns auf der Website

 

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