Checkliste SQRBW

Die wichtigsten Daten und
häufige Dokumentationsfehler

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(externe Website der SQRBW)

Checkliste SQRBW

​Zur Kontrolle der Qualität eines Einsatzes werden u.a. die Rückmeldungen der Stelle zur Qualitätssicherung Baden-Württemberg (SQRBW) laufend durch den Standortleiter unserer NEF überprüft und ggf. Maßnahmen zur Verbesserung ergriffen.

Bemängelte Protokolle sind u.a. auf Probleme bei der inzwischen flächendeckenden digitalen Dokumentation zurückzuführen. Diese Checkliste soll dabei unterstützen das Protokoll des Notarztes bzw. der Notärztin so auszufüllen, dass es von der SQRBW korrekt ausgewertet werden kann.

Die häufigsten “Fallstricke” bei der Dokumentation sind hier zusammengefasst:

Kapnometrie / Kapnographie

bei Atemwegssicherung und bei Reanimation

Worum geht es?
Bei Atemwegssicherung und Beatmung wird eine CO2-Messung mit graphischer Darstellung (CO2-Kurve) gefordert.
Worauf ist bei der Dokumentation zu achten?
Bei Intubation oder supraglottischer Atemwegssicherung (Larynxmaske, Larynxtubus) sollte der gemessene CO2-Wert dokumentiert werden. Je nach Dokumentationssystem ist ggf. ist auch die Angabe “Kapnographie“ im Bereich Monitoring möglich.
“Sonderfälle”
Bei einem schnellen Abbruch einer Reanimation (z.B. weil eine Patientenverfügung vorgelegt wird oder andere Erkenntnisse zu der Entscheidung führen) kann es zu der Situation kommen, dass eine Beatmung vorlag aber noch keine CO2-Messung etabliert war. Hier bieten die Dokumentationssysteme die Möglichkeit unter “Besonderheiten” einen “bewussten Therapieverzicht” zu dokumentieren. Auch eine “Ablehnung durch den Patienten” kann dokumentiert werden. Neben den juristisch wichtigen Angaben im Textfeld wird so auch eine korrekte Information an die SQRBW übermittelt.

Leitliniengerechte Versorgung Polytrauma

bei schwerverletzten und polytraumatisierten Patienten

Worum geht es?
Wird ein Patient als schwerverletzt oder polytraumatisiert eingestuft, prüft die SQRBW auf mehrere Gegebenheiten in der Dokumentation.
Worauf ist bei der Dokumentation zu achten?
Wird eine Verletzung als “schwer” dokumentiert, werden die Kriterien für Schwerverletzte überprüft. Daher ist zu überprüfen, ob der Patient wirklich ein “Schwerverletzter” im Sinne der Definition ist.
Ein Schwerverletzter muss in ein dem Schweregrad angemessenes Traumazentrum gebracht werden. Die entsprechende Krankenhaus-ID ist zu dokumentieren (bei der digitalen Dokumentation erfolgt dies meist automatisch bei der Auswahl der hinterlegten Kliniken).
Bei Schädel-Hirn-Trauma mit einem GCS<9 wird eine Intubation und HWS-Immobilisation gefordert. Die HWS-Immobilisation muss neben der Erwähnung im Textfeld auch im Bereich “Immobilisation” angewählt werden, damit die SQRBW sie erfassen kann.

Leitliniengerechte Versorgung STEMI

Behandlung des ST-Hebungsinfarktes

Worum geht es?
Die korrekte Behandlung eines Myokardinfarktes mit ST-Hebung
Worauf ist bei der Dokumentation zu achten?
Jeder Patient mit STEMI braucht ein 12-Kanal-EKG. Auch wenn dieses evtl. bereits vorliegt (z.B. durch den Hausarzt) ist dies unter Monitoring oder erweitertem Monitoring auszuwählen, um zu dokumentieren dass ein aktuelles 12-Kanal-EKG interpretiert wurde.
Die geforderte Antikoagulation mit ASS+Heparin kann ebenfalls bereits erfolgt sein (z.B. durch den Hausarzt). Es gibt dann die Möglichkeit aus der Dropdownliste der Medikamente die Option “vorbehandelt mit Antikoagulantien” auszuwählen. Dann wird auch dieser Sachverhalt korrekt erfasst und entsprechend übermittelt.
“Sonderfälle”
Wenn ein Patient mit STEMI in ein anderes Krankenhaus verlegt wird (z.B. zur akuten Bypass-OP), kann als Diagnose zwar STEMI ausgewählt werden, bei Einsatzarzt ist aber zwingend “Sekundäreinsatz” auszuwählen. Denn die Primärversorgung ist ja nicht im Rahmen der aktuellen Dokumentation erfolgt, sondern durch ein anderes Rettungsmittel oder die Klinik.

Standardmonitoring bei Notfallpatienten

Worum geht es?
Als Standardmonitoring werden ein EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung (SpO2) gefordert
Worauf ist bei der Dokumentation zu achten?
Die gemessenen Werte müssen erfasst werden und je nach Doumentationssystem ggf. im Bereich “Monitoring” dokumentiert werden.

Prähospitalzeit

Worum geht es?
Den Patienten mit Tracer-Diagnose möglichst innerhalb 60min in die richtige Klinik zu bringen.
Worauf ist zu achten?
Ganz unabhängig von der Dokumentation an dieser Stelle noch mal der Hinweis, dass die Zeit von Eingang des Notrufs bis Ankunft in der Zielklinik gemessen wird. Je nach Infrastruktur sind 60min eine große Herausforderung, die man versuchen sollte zu erfüllen.

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